Post und Telekommunikation, Eisenbahn und Montanindustrie waren die Hauptmotoren der Hochindustrialisierung. Kein Wunder, dass sich Ende des 19. Jahrhunderts auch Eisenbahner, Postbeamte und Bergingenieure daran machten, die Geschichte ihrer beruflichen Erfolge im Museum darzustellen. Nicht zuletzt erhofften sich die Trager des industriellen Fortschritts dadurch eine umfassende Wurdigung ihrer beruflichen Lebensleistungen. Doch anders als erwartet, gerieten ihre Ausstellungen zunehmend in die Kritik. Bald hiess es, sie wurden nur tote Dinge aneinander reihen und sich im blossen Aufzahlen erschopfen. Den Ursachen dieser Problematik geht Olaf Hartung in seiner Studie nach. Der Leser erfahrt nicht nur viel uber die Ausstellungskonzepte der damals modernsten Museen in Deutschland, sondern erhalt auch Einsichten in das Geschichtsbewusstsein ihrer Trager. Anschaulich und interessant schildert der Autor, wie die damaligen Berufsmenschen im Verkehrswesen und Bergbau den gesellschaftlichen Umbruchen und kulturellen Herausforderungen seit dem Durchbruch der Moderne 1890 begegneten und welche Lernprozesse sie dabei durchlaufen mussten.
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